Wir nehmen Abschied von unserem Teammitglied Aramis
 

Nicole hat einen Rückblick auf ein wunderschönes Hundeleben geschrieben:

Unserem geliebten Aramis als Andenken

Heute, dem 11.07.2009, hörte sein liebes großes Herz auf zu schlagen. Viele die ihn kennen gelernt haben, waren von seiner Selbstsicherheit, Souveränität und seinem Wesen begeistert.
Für alle die ihn mochten, einer kurzer Lebenslauf von Aramis.


Aramis wurde am 07.03.1995 in Fichtenberg in der Zuchtstätte vom Rustelmark als Antonio geboren. Mit 9 Wochen zog er zu uns, damals noch Berlin – Spandau.

Er war vom ersten Augenblick an ein selbstbewusster Kerl.
Zum Dalmatiner sind wir gekommen, da ich noch geritten bin und er der super Begleiter am Pferd sein sollte. Aramis half von Anfang an gerne überall mit. Schnell brachte er mir Reitsachen von A nach B.

In Berlin trug er zum Brötchen holen seinen eigenen Korb mit seinem Brötchen, welches er erst Zuhause essen durfte. Hundekontakte gab es super viele, zumal wir dicht am Hundeauslaufgebiet wohnten. Leider gibt es wenige brauchbare Bilder davon. Eine Digig Cam war zu der Zeit undenkbar.

Mit Aramis sind wir noch sehr viel in den Urlaub gefahren. Hier im Sommer in den Alpen. Aramis fand Schnee im Sommer toll.

Auch Ausstellungen hatten wir mit ihm besucht. Er war einer der ersten Hunde die in der neu gegründeten Fun Klasse starten konnte. Da Aramis sich immer gern präsentierte machte er gutmütig mit.

1999 zogen wir von Berlin nach Troisdorf bei Bonn. Für Aramis war die Umstellung am schlimmsten, dass er nicht mehr täglich so viele Hunde traf und nicht mehr soviel spielen konnte. Allerdings trat mit dem Umzug, dass Internet in unser Leben und damit auch ganz viele Hundekontakte.
Das erste Dalmatinertreffen an dem wir teilnahmen war Anfang 2000 in Kassel. Daher stammt auch das Schmutzbild. Aramis musste allen zeigen, wie man sich richtig abkühlt. Es machten ihm anschließend zum entsetzten ihrer Besitzer auch einige nach.

So ergaben sich auch einige gegenseitige Besuche, die allen zwei- wie auch Vierbeinern viel Spaß bereiteten.

Im Jahre 2000 zogen wir von Troisdorf nach Neustadt Funkenhausen. Da es hier noch weniger Hundekontakte gab, sollte Aramis einen Kumpel bekommen. So zog im Mai 2001 Junior zu uns.Aramis war erst gar nicht so begeistert, aber nach 4 Wochen zeigte er Junior wie die Welt funktioniert.

2002 Aramis ein stattlicher auf dem Höhepunkt stehender Rüde.

Auch gut als Gallionsfigur zu gebrauchen.
Zu der Zeit gab es bei uns in der Gegend einen Dalmatinerrunde, die sich jeden Sonntag traf. Leider ist sie durch Krankheit und Alter aufgelöst worden.

Aramis war schon immer ein absolut verfressener Dalmi, der vor nichts Halt machte. Nur im Freilauf nahm er absolut nichts.
2004 zogen wir dann noch einmal um. Endlich ein eigenes Haus mit einem großen Garten.

Anfang 2004 fing ich mit dem Dalmatiner Tierschutz an, nachdem ich vorher schon seit 1999 im örtlichen Tierheim als ehrenamtliche half. Anton ein tauber Dalmatinerwelpe war bereits der 2. Pflegehund im Hause Breitholz. Aramis war ihm ein geduldiger Lehrer.

Endlich gab es hier auch viel Winter zum toben. Aramis war schon immer ein Winterhund, er liebte die Kälte.

2006 fuhren wir in den Urlaub an die Ostsee. Für Junior war es der erste Urlaub überhaupt nur. Die Strände waren für beide super toll zum rum toben

Aramis hat es immer geliebt zu helfen, dass hat er sein Leben lang nicht abgelegt. Er liebte daher auch Tupperschüsseln, weil man die so gut tragen kann. Hier trägt er unseren Korb beim Pilze sammeln.

2007 ging es ihm nicht mehr so gut. Er sah immer schlechter und er wurde dicker. Ein Tumor war die Ursache. Er wurde im Juni operiert und statt des gedachten Milztumors, war es ein sehr seltener 2 Kg großer Blasentumor. Unser Tierarzt hoffte ihm noch ein paar Monate schenken zu können, aber Aramis erholte sich davon rasend innerhalb kürzester Zeit und war deutlich mobiler.
Eine andere Leidenschaft von Aramis sind Bälle gewesen. Egal ob groß oder klein. Für einen Ball konnte er sogar schon mal das essen vergessen. Im Alter haben wir es fast komplett eingestellt, da es ihm zu sehr auf die Gelenke ging.

Um Jahreswechsel 2009 wurde Aramis deutlich älter. Sein Rücken wurde zunehmend runder und er wollte auch nicht mehr immer mit spazieren gehen. Nachtsüber musste er öfters raus. Trotzdem ist er bis Mai noch die Dalmatiner Wanderungen mit gelaufen.


22.05.2009

Aramis baute deutlich ab. Er wurde zunehmend inkontinenter.
Trotzdem wollte er seine liebsten Sachen, wie helfen weiter machen, auch wenn es ihm schwer viel.


04.07.2009


Aramis geht es nicht gut. Er sackt hinten immer öfters ein und hatte schon eine Anabolika Spritze vom Tierarzt bekommen, die auch gut anschlug. Er ist mäkelig beim fressen und das ist bei ihm ein Alarmsignal.
Am 09.07. um 23:30 wollte er noch einmal raus und kam nicht wieder rein. Ich fand ihn dann stock steif im Garten stehend. Er war nicht mehr ansprechbar. Ich holte ihn rein und er wollte sofort wieder raus. Dann sackte er schwer atmend auf dem Teppich zusammen. Unsere Tierärzte waren nicht zu erreichen. Unser Gefühl sagte, abwarten und ihn nicht durch die Gegend kutschieren. Schmerzen hatte er keine. Wir holten ihn ins Bett und er kuschelte sich an. Irgendwann schlief er ein und wachte fast normal auf. Er hatte dann sehr viel getrunken. Fressen wollte er nicht richtig. Pipi konnte er machen, obwohl mein Gefühl mir sagte, dass er einen Harn- und Darmverschluss bedingt durch die Cauda Equina hat. Nachmittags waren wir beim Tierarzt. Leider nur die Assistenz. Er röntgte ihn und gab ihm ein schweres Schmerzmittel und wir sollten am nächsten Tag wieder kommen.
Zuhause kapselte er sich ab und wollte auch nicht bei uns sein. Ich wusste schon beim Tierarzt, dass es vernünftiger gewesen wäre ihn einzuschläfern, aber mein Mann war noch nicht soweit und der Tierarzt wollte auch nicht.
Aramis wollte nicht mehr – er hatte ein schönes langes Leben. 14 Jahre und 4 Monate sind für einen Rüden ein schönes Alter.
Aramis wurde am 11.07.2009 Vormittags im Kofferraum auf seiner Decke eingeschläfert. Da hat er noch kurz gekämpft und hat seine starken Willen offenbart, aber es war zu seinem besten. Denn er konnte zwischenzeitlich kein Pipi mehr absetzen, alles weitere wäre eine Quälerei für ihn geworden. Er hat Dank starker Schmerzmittel keine Schmerzen gehabt.


Aramis 2 Stunden vor seinem Tod. Er war zwar da, aber auch nicht mehr richtig.


Aramis wir lieben Dich und werden es immer tun. Du wirst uns sehr fehlen. Dein dicker weicher Kopf der gegrault werden wollte. Deine Zähne die vor Gier auch schon mal zum Schluss zulangten, wenn man Dir ein Leckerli gab und so vieles mehr.


In Liebe
Wolfram
Nicole
Junior